Berlin (epd). Die Berliner Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) sieht in dem geplanten Nachfolgemodell des Landes für das 9-Euro-Ticket auch eine sozialpolitische Maßnahme. Viele Menschen hätten in den vergangenen drei Monaten das Ticket für Fahrten genutzt, die sich sonst nicht hätten leisten können, sagte sie am Mittwoch im RBB-Inforadio. „Die Hälfte der Tickets wurde von Selten- und Neunutzern nachgefragt.“ Einige hätten auch ihr Auto stehen lassen.
Insgesamt sei das 9-Euro-Ticket ein „ungeahnter Erfolg“ gewesen, sagte Jarasch. Sozialpolitisch und verkehrspolitisch sei es aber nur nachhaltig, wenn es dauerhaft installiert werde. Deshalb plane Berlin eine Brückenlösung für Oktober, November und Dezember - möglichst gemeinsam mit Brandenburg. Vom Bund sei nichts zu erwarten, was vor Januar in Kraft treten werde. Bei der Finanzierung eines bezahlbaren Angebots gebe es aber Spielraum. Doppeln wolle man sich nicht mit dem Bund, aber eine Nachfolge schaffen, die eine Lücke fülle.
Seit Juni konnten Menschen für neun Euro im Monat bundesweit den Nahverkehr nutzen. Die Regelung endet an diesem 31. August.