Hannover (epd). Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich angesichts von steigenden Strompreisen für ein „schnelles und konsequentes“ Einschreiten des Staates ausgesprochen. „Die Regeln der Strombörse passen nicht für die aktuelle Lage“, sagte der Politiker am Sonntag in Hannover. Nicht die günstigsten Anbieter bestimmten den Preis, sondern die höchsten akzeptierten Angebote.
Anders als beim Gas sei bei Strom die verfügbare Energie, bis auf die hohen Stromexporte nach Frankreich, nicht geringer als in den Vorjahren, sagte Weil. „Allem Anschein nach handelt es sich deswegen vor allem auch um riesige Spekulationsgewinne, die derzeit eingefahren werden.“ Andere Stromanbieter, wie die Produzenten erneuerbarer Energien, profitierten von dieser Situation. Ihre Gewinne erhöhten sich ohne zusätzliche Leistungen massiv.
Die Entwicklung des Strompreises verschärfe die ohnehin bestehenden Sorgen bei vielen Menschen, wie sie ihre Energiepreise bezahlen könnten, unterstrich Weil. „Wenn eine kurzfristige Änderung der europaweiten Diskussion nicht möglich ist, kommen aus meiner Sicht auch ein Aussetzen des Stromhandels und eine vorübergehende staatliche Preisregulierung in Betracht.“