Karlsruhe (epd). Die Fahne des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) weht seit Donnerstag auf dem Turm des Karlsruher Schlosses. Anlässlich der ÖRK-Vollversammlung, die vom 31. August bis 8. September in Karlsruhe stattfindet, wurde die weiße Fahne mit dem farbigen Logo der Veranstaltung am Nachmittag gehisst. Bei der Veranstaltung würden die großen Themen, die die Welt bewegen, verhandelt, sagte die badische Landesbischöfin Heike Springhart am Donnerstag. Dazu gehörten etwa der Klimawandel, die Themen Krieg und Frieden sowie Gerechtigkeit und Rassismus. Damit habe das Ökumenetreffen „zukunftsweisenden Charakter“, so Springhart.
Mit mehr als 250 öffentlichen Veranstaltungen verstecke sich die Kirche nicht in der Stadt, sondern sei offen für jeden zugänglich. Am Eröffnungstag, am 31. August, werden etwa Bundespräsident Walter Steinmeier und der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) erwartet. Springhart wird ihren Angaben zufolge bei Talkrunden auf dem Marktplatz unter anderem mit dem Schauspieler Samuel Koch, dem Modedesigner Harald Glööckler und Klimaaktivisten von Fridays for Future sprechen.
Der Weltkirchenrat sei der weltweit größte ökumenische Zusammenschluss und habe das Motto „Einheit, Gerechtigkeit und Frieden“, sagte Marianne Ejdersten, ÖRK-Kommunikationsdirektorin (Genf). Wie zur Zeit der Gründung des ÖRK 1948 gebe es heute überall auf der Welt eine Flüchtlingskrise, Lebensmitteilknappheit, Preissteigerungen, Kriege. „Wir müssen zusammenhalten und uns begegnen“, sagt sie. Dass die Wahl für die Veranstaltung auf die Stadt Karlsruhe fiel, sei eine besondere Auszeichnung: Es ist die erste deutsche Stadt, in der der Weltkirchenrat eine Vollversammlung abhält.
Zur 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates werden rund 4.500 Gäste aus 120 Ländern erwartet. Sie vertreten rund 600 Millionen Christen aus 352 Kirchen weltweit. Das etwa alle acht Jahre stattfindende Event steht unter dem Motto „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“.