Halle (epd). Als zweites Bundesland nach Baden-Württemberg hat Sachsen-Anhalt einen Polizeirabbiner berufen. Landesrabbiner Daniel Fabian übernimmt dieses Amt am 1. September. Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) und der Landesvorsitzende der jüdischen Gemeinden, Max Privorozki, unterzeichneten am Mittwoch in der Synagoge in Halle (Saale) eine entsprechende Vereinbarung.
Fabian bezeichnete sein neues Amt als „großen Schritt der Normalisierung des jüdischen Lebens in Sachsen-Anhalt“. Es sei wichtig, dass eine Sensibilisierung zu jüdischen Themen und Antisemitismus nicht nur „auf theoretischer Ebene, sondern lebensnah und im persönlichen Austausch“ erfolge. Die Perspektive des Judentums eröffne zudem neue Sichtweisen in der Polizeiseelsorge.
Der Polizeirabbiner wirkt ab 1. September an der Ausbildung und Lehre an der Fachhochschule Polizei in Aschersleben mit und steht in der Polizeiseelsorge als Ansprechpartner für alle Angehörigen der Landespolizei zur Verfügung, wie Zieschang erläuterte. Um Antisemitismus und antisemitische Straftaten erfolgreich bekämpfen zu können, müsse Polizisten und Polizistinnen bereits in der Ausbildung das nötige Wissen vermittelt werden.