Köln (epd). Das UN-Kinderhilfswerk Unicef und das ukrainische Bildungsministerium wollen Kindern trotz des Kriegs eine Rückkehr zur Schule ermöglichen. Das gemeinsame Programm „Zurück zum Lernen - gemeinsam“ (Back to Learning Together) zielt darauf ab, das Recht eines jeden Kindes auf Bildung zu schützen, auch in Zeiten des Konflikts, erklärte Unicef am Dienstag in Köln. Am 1. September beginnt in der Ukraine das neue Schuljahr. Vor einem halben Jahr hatten russische Streitkräfte die Ukraine überfallen.
„Die Wiederaufnahme des Unterrichts im nächsten Monat wird den Kindern in der Ukraine nicht nur die Möglichkeit geben, ihre Ausbildung fortzusetzen, sondern auch ein wichtiges Gefühl der Normalität in diesen turbulenten Zeiten vermitteln“, sagte der Leiter von Unicef Ukraine, Murat Sahin. Der Organisation zufolge sind in der Ukraine rund drei Millionen Kinder auf humanitäre Hilfe angewiesen, fast 1.000 Mädchen und Jungen wurden getötet. Praktisch alle Kinder und Jugendlichen bräuchten dringend Unterstützung, um mit Stress, Angst, Trauer und Hoffnungslosigkeit umzugehen.
Das Programm nutze drei Wege, um Kindern Lernmöglichkeiten zu bieten, hieß es: im Klassenzimmer, sofern die Sicherheit gegeben ist, Distanz-Unterricht durch Online-Methoden und auf Gemeindeebene. 1.000 Schulen würden dabei mit Schulmaterial für 450.000 Kinder versorgt. Zur Unterstützung des Online-Lernens stelle Unicef gemeinsam mit Partnern Materialien bereit, die Pädagoginnen und Pädagogen beim Fernunterricht helfen. Ergänzt wird dies durch Webinare und Online-Tools zur psychosozialen Unterstützung von Lehrenden, Kindern und Eltern. Etwa eine von zehn Schulen sei beschädigt oder zerstört, schätzt Unicef.
Bereits im Sommer habe die Hilfsorganisation Lehrkräften in den betroffenen Regionen mehr als 5.000 Laptops zur Verfügung gestellt, um weiteres Online-Lernen zu ermöglichen. In 200 Gemeinden gebe es zudem freiwillige Helferinnen und Helfer, zudem würden jugendliche Freiwillige geschult, um ihre Altersgenossen beim Lernen zu unterstützen.