München (epd). Der Security-Mitarbeiter, der am Dienstagabend bei den European Championsship in München einer Gruppe israelischer Sportlerinnen und Sportler den Hitlergruß gezeigt haben soll, ist von seinem Arbeitgeber entlassen worden, wie die Verantwortlichen der Sportveranstaltung am Mittwochabend auf epd-Anfrage mitteilten.
Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte zuerst berichtet, dass ein Security-Mitarbeiter einer Gruppe von israelischen Sportlerinnen und Sportlern sowie Funktionären auf dem Olympiagelände den Hitlergruß gezeigt habe. Einer der Polizisten, die die israelische Delegation schützten, bemerkte den antisemitischen Vorfall.
Ermittelt wird nun laut Polizei gegen den 19-jährigen Mann mit Wohnsitz in Berlin wegen des Vorwurfes des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Der Mann sei zum Tatzeitpunkt nicht mehr im Dienst, sondern auf dem Weg zu seinem Hotel gewesen, teilte der Olympiapark mit.
Die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus (ZET) bei der Generalstaatsanwaltschaft München übernahm das Ermittlungsverfahren. Sie bestätigte, dass sich auch der Antisemitismusbeauftragte der bayerischen Justiz, Andreas Franck, in den Fall eingeschaltet habe.
Der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, Ludwig Spaenle (CSU), sagte auf epd-Anfrage, „die Tat selbst, der Ort wie auch der Zeitpunkt machen diesen Vorfall in besonderer Weise unerträglich. Eine solche Handlung darf nicht geduldet werden“. In wenigen Tagen finde die Gedenkfeier für die vor 50 Jahren bei einem Attentat auf die israelische Olympia-Mannschaft getöteten elf Sportler und einen Polizisten statt. Deshalb gebe es „eine besondere Sensibilität für Judenfeindlichkeit und für das Attentat auf diesem Gelände“.
Die Verantwortlichen der Sportveranstaltung erklärten, sie verurteilten den antisemitischen Vorfall „aufs Schärfste“. Die Geschäftsführerin von Olympiapark München, Marion Schöne, sagte, der Olympiapark stehe für Weltoffenheit und Diversität.