Dies erklärte der amtierende ÖRK-Generalsekretär, Ioan Sauca, in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme nach dem Besuch einer ÖRK-Delegation in der Ukraine vom 1. bis 5. August.
Zur 11. ÖRK-Vollversammlung vom 31. August bis 8. September werden rund 4.000 Teilnehmende erwartet. Erstmals in der über 70-jährigen Geschichte des Weltkirchenrates tagt der Ökumene-Gipfel in Deutschland.
Mindestens 183 religiöse Stätten in 14 Regionen der Ukraine seien durch den Angriff Russlands ganz oder teilweise zerstört wurden, erklärte der ÖRK unter Berufung auf ukrainische Behörden. Dazu gehörten Kirchen, Moscheen, Synagogen sowie Bildungs- und Verwaltungsgebäude der religiösen Gemeinschaften in der Ukraine.
Zu wiederholten Forderungen, die russisch-orthodoxe Kirche aus dem Weltkirchenrat auszuschließen, sagte der rumänisch-orthodoxe Priester Sauca während des Besuchs: "Der Ökumenische Rat der Kirchen wurde gegründet, um den Dialog zwischen Kirchen zu fördern, die sich untereinander nicht einig sind." Daher wolle man ÖRK-Mitglieder nicht ausschließen, "sondern diese herausfordern, sich für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen". Der ÖRK wolle Wege der Versöhnung und Heilung eröffnen.
Wegen des Moskauer Patriarchen Kyrill I., der als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin gilt und Russlands Vorgehen in der Ukraine unterstützt, war wiederholt der Ausschluss seiner Kirche aus dem Weltkirchenrat gefordert worden. Sauca betonte die Bedeutung der Teilnahme der ukrainischen Kirchen an der bevorstehenden 11. ÖRK-Vollversammlung. Diese sei auch eine Gelegenheit, für ein Ende des Krieges und die Herstellung eines gerechten Friedens in der Ukraine zu beten.
Die ÖRK-Delegation hatte sich in der Ukraine mit Vertretern lokaler Kirchen und staatlicher Institutionen getroffen.