Frankfurt a. M. (epd). Christliche Konvertiten aus dem Iran scheitern laut Menschenrechtlern in Deutschland immer häufiger mit ihren Asylanträgen. Iranische Christen hätten in Deutschland offenbar keine Lobby, sagte der Vorstandssprecher der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), Martin Lessenthin, am Donnerstag in Frankfurt am Main. Gerade die beiden großen Kirchen müssten sich deutlicher dazu positionieren, dass auch Verwaltungsgerichte immer häufiger den Glaubenswechsel von Flüchtlingen anzweifelten: „Solche Urteile verdienen aktiven Widerspruch - auch von Leitungspersonen.“
Beim Umgang mit konvertierten Iranern handele es sich um ein „gravierendes Menschenrechtsproblem“, sagte Lessenthin. Das iranische Regime nehme ebenfalls wahr, dass die Menschen in Deutschland keine Unterstützung erhielten. Im Iran sei die Verfolgung von Menschen, die sich vom Islam lossagen, nach wie vor an der Tagesordnung. Ehemalige Muslime, die sich taufen ließen oder auch nur an christlichen Hausversammlungen teilnehmen, müssten jederzeit damit rechnen, verraten zu werden und vor einem Revolutionsgericht zu landen.