Berlin (epd). Das Bundeskabinett hat am Mittwoch die Vorschläge von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zur Abwendung eines Milliarden-Defizits bei der gesetzlichen Krankenversicherung gebilligt. Der Entwurf sieht unter anderem vor, dass der Zusatzbeitrag im kommenden Jahr um 0,3 Prozentpunkte auf 1,6 Prozent des Bruttoeinkommens angehoben wird. Die Krankenkassenbeiträge könnten damit insgesamt auf 16,2 Prozent steigen, wobei die Kassen den Zusatzbeitrag variieren können.
Lauterbach rechnet für 2023 mit einem Defizit der Krankenkassen von 17 Milliarden Euro. Die Beitragserhöhung soll rund fünf Milliarden Euro an Einnahmen bringen. Der Bund soll weitere zwei Milliarden Euro als Zuschuss an die Krankenkassen und eine Milliarde Euro als Darlehen beisteuern. Weitere Milliarden sollen aus den Rücklagen der Krankenkassen und des Gesundheitsfonds zusammenkommen, aus einer Abgabe der Pharmaindustrie in Höhe von einer Milliarde Euro sowie durch Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen.