Berlin (epd). Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth (Grüne), will bei der Rückgabe kolonialer Raubkunst stärker mit Frankreich zusammenarbeiten. Bei einem Treffen mit ihrer französischen Amtskollegin Rima Abdul Malak sei in Paris der Aufbau einer gemeinsamen Struktur zur Provenienzforschung vereinbart worden, teilte Roth am Freitag in Berlin mit. Daraus könne sich ein Modell für weitere europäische Staaten ergeben.
Bei der Begegnung sei es überdies erneut um die Rückgabe der von den Nazis geraubten Bücher des französischen Journalisten und Politikers Georges Mandel (1885-1944) gegangen. Beide Seiten bekundeten demnach überdies den Wunsch, der gemeinsamen Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen und dem Kampf gegen Antisemitismus besonderen Stellenwert einzuräumen.
Deutschland und Frankreich wollen den Angaben zufolge ferner gemeinsam Nachhaltigkeit und Energieeffizienz in der Kulturbranche voranbringen. Dabei gehe es auch darum, wie Kulturinstitutionen noch attraktiver gemacht werden können als soziale Räume, die zu Begegnungen und Austausch einladen, hieß es. Im Anschluss an Beratungen mit den Kulturministerinnen und -ministern der Bundesländer und der Bundesnetzagentur würden bei einem deutsch-französischen Treffen diesbezügliche Vorschläge in Richtung Brüssel erarbeitet.