Berlin (epd). Die Klimaschutzbeauftragte der Bundesregierung, Jennifer Morgan, hat dazu aufgerufen, den Kampf gegen den Klimawandel trotz des Ukraine-Kriegs nicht aus den Augen zu verlieren. „Die Klimakrise passiert hier und jetzt, und unsere Ziele sind klar“, sagte die frühere Greenpeace-Chefin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitag). Trotz der Kämpfe in der Ukraine gelte nach wie vor, an der Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 und an einem Kohleausstieg bis 2030 festzuhalten.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine habe in Deutschland und der EU einerseits eine Beschleunigung der Energiewende angestoßen, sagte Morgan. Aber es gebe viele Akteure, die den Moment ausnutzen wollten, um langfristig fossile Infrastrukturen aufzubauen. „Das müssen wir verhindern.“
„Was in den nächsten Wochen und Monaten passiert, wird entscheidend sein“, betonte die Beauftragte des Auswärtigen Amtes in Berlin. Die Wissenschaft bestätige, dass es noch möglich sei, das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. „Aber dafür brauchen wir weltweit heftige jährlich Emissionsminderungen, am besten sofort.“
Die sogenannten LNG-Verträge für den Import von Flüssiggas dürften die Klimaziele nicht infrage stellen, mahnte Morgan. Wo derartige Verträge geschlossen würden, müssten Voraussetzungen geschaffen werden, um so schnell wie möglich auf grünen Wasserstoff zu wechseln.