Berlin (epd). Der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Jürgen Dusel, fordert in der Diskussion um Hitzeschutzpläne eine stärkere Berücksichtigung der Belange von behinderten Menschen. „Es braucht einen inklusiven Bevölkerungsschutz“, sagte Dusel am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Einrichtungen müssten Hitzeschutzpläne mit Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner erarbeiten. Zudem müssten Kommunen solche Pläne vorlegen, sagte Dusel. Er vermisst zudem wichtige Informationen zum Hitzeschutz in Leichter oder Gebärdensprache.
So gebe es zwar auf der Internetseite vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe die Rubrik „Sicher durch den Sommer“. Die entsprechenden Informationen in Leichter Sprache und Gebärdensprache fehlten jedoch. „Das sollte eigentlich ein Learning aus der Corona-Pandemie sein“, sagte Dusel. Er forderte eine entsprechende Aufbereitung von Informationen über den Umgang mit Hitze auch vonseiten der Landesministerien und in Medien. „Grundsätzlich sollte dieses Vorgehen für alle Extremwetter-Ereignisse und Katastrophen gelten“, sagte Dusel.
Während der derzeitigen Hitzewelle hatten sich in den vergangenen Tagen Forderungen nach einem nationalen Hitzeschutzplan gemehrt. Dusel dagegen verwies auf die Verantwortung in Kommunen sowie in Einrichtungen und Werkstätten selbst. Die Verantwortlichen vor Ort würden die Bedingungen am besten kennen, sagte er und sprach sich für eine enge Beteiligung örtlicher Behindertenbeauftragter aus.