Berlin (epd). Extremwetter wie Dürre und Flut haben in den vergangenen Jahren nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums in Deutschland Schäden in Höhe von mindestens 80 Milliarden Euro verursacht. Die Folgekosten der Sturzfluten und Überschwemmungen nach Starkregen an Ahr und Erft im Juli 2021 summierten sich auf 40 Milliarden Euro, teilte das Ministerium am Montag mit Verweis auf eine beim Analyseunternehmen Prognos beauftragte Studie mit.
Rund 35 Milliarden Euro Schaden verursachten demnach die Hitzesommer 2018 und 2019. Schäden in Höhe von weiteren rund fünf Milliarden Euro seien durch vereinzelte Stürme und Hagel verursacht worden.
„Die Klimakrise verursacht inzwischen auch bei uns in Deutschland enorme Schäden und Kosten“, erklärte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne). Sie will nach eigenen Worten eine systematische Erfassung aller Schäden und Kosten für ganz Deutschland aufbauen. Bei der vorliegenden Berechnung handele es sich um eine Untergrenze der Höhe der verursachten Schäden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte, eine Kosten- und Schadensanalyse werde gebraucht, um weitere Investitionen in Anpassungsmaßnahmen begründen und vorantreiben zu können.
Die Folgekosten der Extremwetter richten dem Wirtschaftsministerium zufolge je nach Ereignis Schäden in unterschiedlichen Bereichen an. Hitze und Dürre hätten vor allem in der Forst- und Landwirtschaft zu Buche geschlagen. Sie mussten den Angaben zufolge allein für 2018 und 2019 etwa 25,6 Milliarden Euro Schadenskosten hinnehmen. In Industrie und Gewerbe seien Kosten von weiteren rund neun Milliarden Euro angefallen, weil die Produktivität in der arbeitenden Bevölkerung hitzebedingt gesunken sei. Von den Flutschäden in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz waren der Studie zufolge dagegen insbesondere die privaten Haushalte, in geringerem Ausmaß daneben aber auch das Bauwesen, die Verkehrsinfrastruktur sowie Industrie und Gewerbe betroffen.