Wiesbaden (epd). Im Juni haben weniger Firmen und Privatpersonen Insolvenz als im Monat zuvor angemeldet. Der Rückgang der beantragten Regelinsolvenzen betrage 7,6 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit. Der im Mai beobachtete Anstieg von 8,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat habe sich damit nicht fortgesetzt.
Besonders stark die Zahl der Verbraucherinsolvenzen gesunken, hieß es. Im April 2022 hätten 19,7 Prozent weniger Privatpersonen Insolvenz beantragt als im Vorjahresmonat. Dies ist nach Angaben des Bundesamts jedoch auf Sonderregeln aufgrund der Corona-Pandemie zurückzuführen.
Das Gesetz zur schrittweisen Verkürzung von Restschuldbefreiungsverfahren hatte es seit Oktober 2020 ermöglicht, Insolvenzverfahren von sechs auf drei Jahre zu verkürzen. Es sei davon auszugehen, dass viele überschuldete Menschen ihren Insolvenzantrag zunächst zurückhielten, um von der Neuregelung zu profitieren, teilte das Bundesamt mit. Dieser Nachholeffekt habe ab Anfang 2021 für einen starken Anstieg der Verbraucherinsolvenzen gesorgt und scheine nun beendet.