Nordhausen (epd). Das Ende Oktober durch einen afghanischen Flüchtling beschädigte Kruzifix in der Nordhäuser Frauenbergkirche ist an seinen angestammten Platz zurückgekehrt. Die Kirchengemeinde sei froh und dankbar, dass das Kruzifix restauriert und gereinigt werden konnte, sagte Ralf Schumann, Vorsitzender des Gemeindekirchenrates der evangelischen Frauenberg-Gemeinde, am Montagabend im thüringischen Nordhausen. An den Kosten habe sich auch die Muslim-Liga beteiligt, betonte Pfarrer Klemens Müller.
Im Oktober vergangenen Jahres sei die Kirche von dem damals 26-jährigen Mann aus religiösen Motiven ausgeräumt worden, sagte Schumann. Dabei sei unter anderem das Kruzifix an mehreren Stellen zerbrochen worden. Die Kosten für die Konservierung der Christus-Skulptur hätten sich auf gut 1.500 Euro belaufen, für die ebenfalls beschädigte Altartafel seien es gut 800 Euro gewesen.
Der Fall hatte bundesweit Aufmerksamkeit erregt. Gegen den Täter wurde Anklage erhoben. Der Prozess wurde jedoch nach nur einem Verhandlungstag abgebrochen. Nun soll ein Gutachten die Schuldfähigkeit des Mannes klären helfen.
Das Gotteshaus ist die älteste Kirche in Nordhausen und zugleich das älteste Baudenkmal der Stadt. Die ursprünglich dreischiffige romanische Pfeilerbasilika wurde im Jahr 1200 erstmals urkundlich erwähnt.