Augsburg (epd). Der CSU-Gesundheitsexperte Stephan Pilsinger warnt vor einer drastischen Erhöhung der Krankenkassenbeiträge ohne neue Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung. Ohne eine grundlegende Reform der Kassenfinanzierung drohe „ein regelrechter Beitrags-Tsunami, bei dem die Beitragserhöhungswelle jedes Jahr höher wird“, sagte der Bundestagsabgeordnete der „Augsburger Allgemeinen“ (Dienstag). Die Lösungsvorschläge der Bundesregierung seien planlose Einmalmaßnahmen, die das eigentliche Problem nicht nachhaltig lösten, kritisierte Pilsinger.
Ohne neue Entlastungen der Kassen werde der Zusatzbeitrag im kommenden Jahr um 0,5 Prozentpunkte, in den beiden Folgejahren jeweils um mindestens einen Prozentpunkt steigen müssen, warnte der CSU-Politiker. Die Bundesregierung müsse die Kosten für die Krankenversicherung von Hartz-IV-Beziehern vollständig übernehmen.
Zudem müsse der Mehrwertsteuersatz für Medikamente von 19 auf sieben Prozent gesenkt werden, forderte Pilsinger. „Allein diese beiden Maßnahmen würden die Kassen langfristig signifikant entlasten“, sagte der CSU-Politiker. Die Kassen könnten damit ihre Defizite um 16 Milliarden Euro verringern.