Berlin (epd). Zur Vorbereitung auf eine drohende Corona-Welle im Herbst fordert die Evangelische Arbeitsgemeinschaft Familie (eaf) einen Familiengipfel im Kanzleramt. „Wir haben den Eindruck, dass in Schulen und Kitas nach wie vor keine oder nur ungenügende Konzepte und Möglichkeiten vorhanden sind, die Infektionen einschränken und dabei soziales und schulisches Lernen in dem Umfang ermöglichen, den Kinder und Jugendliche für Ihre Entwicklung benötigen“, heißt es in einem Brief des Verbands an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt.
Darin heißt es, dass die Vermeidung von Schul- und Kitaschließungen schon aktuell nicht zu zuverlässigen Betreuungsangeboten führe. Während der gegenwärtig grassierenden „Sommerwelle“ könne in vielen Einrichtungen wegen des hohen Krankenstandes kein oder kein qualitativ zufriedenstellendes Betreuungsangebot gemacht werden, kritisiert die eaf.
Kinder, Jugendliche und ihre Familien hätten im Verlauf der Pandemie bereits vielfältige Belastungen geschultert. Ihre Belange dürften nicht abermals hinten anstehen, sondern müssten zur „Chefsache“ gemacht werden. Ein Familiengipfel im Kanzleramt böte die Gelegenheit, Leistungen von Familien den politischen Entscheidungsträgern sichtbar zu machen und Bedürfnisse direkt mit den Betroffenen zu besprechen, begründet der Verband seine Forderung nach solch einem Treffen.