Berlin (epd). Die Deutsche Krankenhausgesellschaft warnt vor Auswirkungen einer Gasknappheit auf die Kliniken. „Sollte im kommenden Winter ein Gasnotstand in Deutschland eintreten, wären die Krankenhäuser von dieser Lage massiv betroffen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß am Freitag in Berlin. Kliniken erzeugten Wärme überwiegend mit Erdgas.
Zwar seien Kliniken als vorrangig zu beliefern eingestuft, erläuterte die Krankenhausgesellschaft. Für viele Zulieferbetriebe wie Wäschereien oder Hersteller von Medikamenten oder medizinischen Geräten und Material sei das aber nicht sicher - und die seien ebenfalls auf Gas angewiesen. „Die Lage könnte sehr schwierig werden, da die komplexen Abhängigkeiten der Krankenhäuser eine Vielzahl von Lieferketten betreffen“, sagte Gaß.
92 Prozent der Krankenhäuser benötigten unter anderem Erdgas zur Wärmeerzeugung, hieß es vonseiten der Krankenhausgesellschaft. Nur sehr wenige Häuser nutzten erneuerbare Energien. Es sei nötig, deren Energieversorgung schnell umzustellen, sagte Gaß. Seinen Angaben zufolge kostet das für alle Krankenhäuser in Deutschland fast 40 Milliarden Euro.
Dieses Geld sei aber für die Krankenhäuser aus eigener Kraft kaum aufzubringen, weil die Investitionsfördermittel der Länder defizitär seien. Gaß schlug vor, ein „Green-Hospital-Investitionsprogramm“ aufzulegen.