Berlin (epd). Die Programm „Nest“ zur Aufnahme besonders schutzbedürftiger Flüchtlinge soll auf Dauer fortgeführt werden. Wie Bundesinnenministerin Nancy Faeser und die Flüchtlingsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan (beide SPD), am Freitag mitteilten, wird das Programm zum 1. Januar 2023 verstetigt. Für das kommende Jahr seien 200 Aufnahmen geplant. Zudem werden den Angaben zufolge die Hürden für Mentorinnen und Mentoren, die sich für die Aufnahme zur Verfügung stellen müssen, verringert.
Bei dem vor drei Jahren in Kooperation mit Kirchen und Wohlfahrtsverbänden als Pilotprojekt gestarteten Programm „Neustart im Team“ (Nest) werden über das Hilfswerk UNHCR und freiwillige Unterstützer in Deutschland Flüchtlinge nach Deutschland geholt. Die Freiwilligen - in der Regel als Gruppe organisiert - sorgen dafür, dass die Flüchtlinge eine Wohnung haben und unterstützen bei Behördengängen und der Stellensuche. Bislang müssen sie für zwei Jahre für die Kaltmiete Sorge tragen. Dies wird nun auf ein Jahr verkürzt, wie das Innenministerium mitteilte, und zwar bereits ab jetzt.
Das Pilotprojekt umfasste 500 Plätze, die aber nicht ausgeschöpft wurden. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums wurden 139 Menschen über „Nest“ aufgenommen. 31 Mentorengruppen unterstützten die Flüchtlinge.
Sie ermöglichten den Menschen ein schnelles Einleben, erklärte Faeser. Die Mentoring-Gruppen seien der entscheidende Schlüssel für den Erfolg des Programms, sagte Alabali-Radovan. Sie äußerte die Hoffnung, dass sich künftig mehr Frauen und Männer bei dem Programm engagieren.