Düsseldorf (epd). Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer erwartet von den Staats- und Regierungschefs der sieben wichtigsten Industrieländer (G7), dass sie sich bei ihrem am Sonntag beginnenden Treffen auf Schloss Elmau in Bayern zu einem Kohleausstieg bis spätestens 2030 bekennen. „Unsere Lebensgrundlagen sind kein Accessoire der Demokratie, sie sind ihre Voraussetzung“, sagte Neubauer der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag). Es gelte, das „fossile Zeitalter“ so schnell wie möglich zu beenden.
„Wenn wir jetzt die Kohlekraftwerke hochfahren, um kurzfristig Löcher zu stopfen, müssen wir vor 2030 aus der Kohle raus“, mahnte die Organisatorin von „Fridays for Future“ mit Blick auf die deutschen Bemühungen, den Gasverbrauch zu senken. „Finden wir andere Wege, reicht ein Ausstieg bis spätestens 2030.“ Neubauer kritisierte, dass „sich Regierungen, wie auch die Bundesregierung, entschieden haben, wegen des Ukraine-Kriegs ihre Klimaversprechen zu brechen“. Die „klimafreundlichste Regierung, die wir jemals hatten“, sei offenbar „nicht bereit, die Systemfragen ehrlich zu beantworten, um langfristig Lebensgrundlagen zu bewahren“.
Mit Blick auf eine Energie- und Verkehrswende machte sich Neubauer für ein Tempolimit, einen massiven Ausbau der Zugnetze und eine Verteuerung des Fliegens stark. „Bahnfahren muss viel günstiger werden, Fliegen dagegen teurer“, sagte sie. Bis heute werde Kerosin nicht ernsthaft besteuert.