Köln, Berlin (epd). Junge Menschen in Deutschland trinken laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) weniger Alkohol. Die Raucherquote unter den 12- bis 25-Jährigen sei 2021 unverändert niedrig gewesen, ergab die am Donnerstag von der Behörde veröffentlichte Alkoholsurvey anlässlich des Weltdrogentags am 20. Juni. Der Cannabiskonsum hingegen habe zugenommen.
8,7 Prozent der 12- bis 17-jährigen Jugendlichen tranken den Ergebnissen zufolge 2021 regelmäßig Alkohol, also mindestens einmal wöchentlich. Im Vergleich zu 21,2 Prozent im Jahr 2004 habe sich der Wert deutlich reduziert und den niedrigsten Stand seit Beginn der Beobachtung erreicht. Auch bei jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren sei der Anteil, der regelmäßig Alkohol trinkt, auf 32 Prozent gesunken. 2004 lag er noch bei 43,6 Prozent.
Das Rauschtrinken - bei Frauen mindestens vier und bei Männern mindestens fünf Gläser Alkohol hintereinander - sei ebenfalls rückläufig: Elf Prozent der befragten 12- bis 17-Jährigen, gaben an, in den vergangenen 30 Tagen Alkohol entsprechend konsumiert zu haben. Unter den jungen Erwachsenen von 18 bis 25 Jahren gab ein Drittel (32,7 Prozent) an, in den vergangenen 30 Tagen mindestens einmal betrunken gewesen zu sein.
Die Raucherquote lag den Angaben zufolge „stabil auf historisch tiefem Stand“: 6,1 Prozent der Jugendlichen und 29,8 Prozent der jungen Erwachsenen gaben demnach im Jahr 2021 an, zu rauchen. Im Jahr 2001 waren es noch 27,5 Prozent der 12- bis 17-Jährigen und 44,5 Prozent der 18- bis 25-Jährigen.
Der Anteil der 18- bis 25-Jährigen, die schon mal Cannabis konsumiert haben, stieg laut Auswertung von 34,8 Prozent im Jahr 2012 auf 50,8 Prozent im Jahr 2021. Bei den 12- bis 17-Jährigen liege dieser Anteil 2021 im Vergleich zu 2019 nahezu unverändert bei 9,3 Prozent. 2011 lag der Wert in der Altersgruppe bei 6,7 Prozent. Von den 18- bis 25-Jährigen gab ein Viertel (25 Prozent) an, im vergangenen Jahr gekifft zu haben. Unter den Jugendlichen war es jeder Dreizehnte (7,6 Prozent).
Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, betonte: „Prävention lohnt sich immer!“ Das zeigten die Zahlen beim Alkohol und beim Tabak eindeutig. „Auch beim Thema Cannabis brauchen wir noch wirksamere Prävention, und zwar so breitflächig wie möglich.“
Für die Studie „Der Substanzkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland. Ergebnisse des Alkoholsurveys 2021 zu Alkohol, Rauchen, Cannabis und Trends“ wurden 7.002 junge Menschen in der Zeit der Coronavirus-Pandemie von April bis Juni 2021 befragt.