Duisburg (epd). Rund jeder vierte Beschäftigte am Bau beabsichtigt, in näherer Zukunft den Arbeitgeber oder sogar die Branche zu wechseln. Das zeige eine Online-Befragung unter 3.052 Beschäftigten, teilte das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) am Donnerstag in Duisburg mit. Ein Hauptgrund sei die Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen: Schwere Arbeit zu ungünstigen Zeiten bei teils schlechter Bezahlung. Nur gut jeder fünfte Arbeiter sei überzeugt, seinen Beruf bis zum gesetzlichen Renten-Einstiegsalter durchhalten zu können.
Der Ausstieg der Arbeitgeber aus dem Branchen-Mindestlohn lasse zudem befürchten, dass der Druck auf die Löhne steigen werde, warnen die Autorinnen und Autoren des Reports. Das werde die Attraktivität der Baubranche insbesondere für gut ausgebildete Beschäftigte und Auszubildende weiter schmälern. Der Branchen-Mindestlohn im Bauhauptgewerbe lag bis Ende letzten Jahres bei 12,85 Euro für einfachere und bei 15,70 Euro für fachlich anspruchsvollere Tätigkeiten. Seit 1. Januar gilt nur noch der gesetzliche Mindestlohn. Dieser liegt derzeit bei 9,82 Euro und steigt zum 1. Juli auf 10,45 und dann zum 1. Oktober auf 12 Euro.