Umfrage: Deutsche erwarten von G7 Taten gegen Armut und Klimakrise

Umfrage: Deutsche erwarten von G7 Taten gegen Armut und Klimakrise

Berlin (epd). Die Menschen in Deutschland erwarten von den sieben reichsten Industrienationen (G7) konkrete Maßnahmen gegen Ungleichheit, Armut und die Klimakrise. Das geht aus einer Umfrage hervor, die das Meinungsforschungsinstitut Kantar im Auftrag der Hilfsorganisation Oxfam erstellt hat. So stimmten 85 Prozent der Befragten der Aussage zu, die G7-Staaten müssten mehr zur Stärkung der Gesundheitssysteme in armen Ländern tun, teilte Oxfam am Dienstag mit. Ebenso viele sehen die reichen Länder in der Pflicht, im gleichen Maße zum Klimaschutz beizutragen, wie sie es zur Klimakrise tun.

„Die Befragten erkennen die Dimension und die Dringlichkeit der aktuellen Probleme offenbar besser als die Regierungen der G7-Staaten“, sagte der Experte für soziale Gerechtigkeit von Oxfam, Tobias Hauschild, bei der Veröffentlichung der Ergebnisse. Anlass für die Umfrage ist der G7-Gipfel im bayerischen Schloss Elmau vom 26. bis 28. Juni. 1.011 Personen wurden Mitte Juni befragt.

Insgesamt erwarten deutlich mehr als zwei Drittel der Befragten, dass sich die reichen Länder mehr für die Menschen in armen Ländern einsetzen. Sie sollten ihr Versprechen halten, 0,7 Prozent des Nationaleinkommens für die Entwicklungshilfe ausgeben (84 Prozent), mehr für die soziale Absicherung von Menschen in einkommensschwachen Ländern tun (72 Prozent), und besonders von Krisen betroffene Länder durch Schuldenerleichterungen unterstützen (70 Prozent). Arme Länder müssen laut 72 Prozent der Befragten stärker von den G7-Staaten bei der Bewältigung der Klimakrise unterstützt werden.

Dass Konzerne und Reiche mehr zum Allgemeinwohl beitragen sollen, befürworten 85 Prozent der Befragten, und 76 Prozent wünschen, dass Unternehmen, die in der gegenwärtigen Krise übermäßige Gewinne machen, zusätzlich besteuert werden.