Berlin (epd). Angesichts weltweit steigender Flüchtlingszahlen fordert der Präsident des Berliner Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF), Alexander Straßmeir, mehr Unterkünfte für geflüchtete Menschen in der Stadt. „Gemeinsam als Land Berlin ausreichend Unterkunftsplätze zu schaffen, das ist die große Aufgabe, vor der wir stehen“, erklärte er am Montag in Berlin anlässlich des Weltflüchtlingstages. In den Unterkünften des LAF lebten derzeit rund 23.000 Menschen. Davon seien rund ein Drittel Kinder und Jugendliche.
Nach Angaben des LAF hat sich die Zahl der Asylsuchenden in Berlin im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Bis Ende Mai hätten rund 6.400 Menschen ein Asylgesuch in Berlin gestellt, im Vorjahr waren es etwa 3.000. Rund 3.800 der Neuankömmlinge (Vorjahr: 2.200) blieben in Berlin, um hier das Asylverfahren zu durchlaufen. Die Hauptherkunftsländer waren Moldau, Georgien, Afghanistan, Vietnam und die Türkei.
Dazu kommen laut LAF 39.466 Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind und seit dem 18. März in Berlin erfasst wurden. Davon bekamen 16.687 (42,3 Prozent) eine Zuweisung für Berlin. Sie müssen kein Asylgesuch stellen, sondern erhalten einen Aufenthaltstitel für zunächst ein Jahr.