Berlin (epd). Die Bundesregierung will das vor drei Jahren in Kooperation mit Kirchen und Wohlfahrtsverbänden als Pilotprojekt gestartete Aufnahmeprogramm für Flüchtlinge auf Dauer fortführen. Nach der erfolgreichen Pilotphase solle es Anfang 2023 verstetigt werden, kündigte die Beauftragte der Bundesregierung für Flüchtlinge, Reem Alabali-Radovan (SPD), am Montag in Berlin an. Das Programm beziehe die Zivilgesellschaft aktiv mit ein, sagte sie beim Berliner Symposium zum Flüchtlingsschutz. „Damit können wir auch jenseits von Asylverfahren mehr Flüchtlingsschutz realisieren“, ergänzte Alabali-Radovan.
Der Bund hatte das Programm „Neustart im Team“ (Nest) 2019 gestartet. Dabei sorgen Mentorengruppen dafür, dass die Flüchtlinge, die über das Programm nach Deutschland kommen, eine Wohnung haben. Die Gruppen finanzieren für zwei Jahre die Kaltmiete und unterstützen bei Behördengängen und der Stellensuche. Das Programm soll andere humanitäre Aufnahmeprogramme ergänzen. Das Pilotprojekt umfasste 500 Plätze.
Alabali-Radovan würdigte beim Flüchtlingsschutzsymposium die Hilfe aus der Zivilgesellschaft auch bei der Aufnahme von Ukraine-Flüchtlinge. „Die vielen Helfenden und auch die Kirchen sind in diesen Wochen ein wahrer Hoffnungsanker, mit offenen Türen, Spenden und Trost“, sagte sie.