Stuttgart (epd). Der Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Erzbischof Panti Filibus Musa, sieht die Regierung seines Heimatlands Nigeria in der Pflicht, Terroristen wirkungsvoller zu bekämpfen. „UN-Resolutionen helfen nicht, es braucht konkrete Aktionen gegen den internationalen Terrorismus“, sagte Musa am Mittwoch in Stuttgart. Bei einer Terrorattacke am Pfingstsonntag auf eine katholische Kirche in der nigerianischen Stadt Owo waren insgesamt 40 Menschen umgekommen.
Musa wies darauf hin, dass sich die Kirchen in Nigeria verstärkt für Friedensprogramme und den Dialog mit Muslimen einsetzten. Ein geeintes Land gebe das Signal an die Terroristen, dass man an einer gesellschaftlichen Spaltung nicht interessiert sei.
Positiv sieht Musa in seinem Land die Bereitschaft verschiedenster Akteure, sich für den Zusammenhalt einzusetzen. „Nigeria ist heute nur eine Nation, weil es mehr Gutwillige und Gottesfürchtige gibt also solche, die zerstören wollen - andernfalls wäre das Land schon längst untergegangen“, sagte er.
Der lutherische Theologe startete in der baden-württembergischen Landeshauptstadt seine zehntägige Deutschlandreise mit Stationen in Berlin, Wittenberg, Hamburg, Schwerin und dem niedersächsischen Hermannsburg. Der nigerianische Theologe ist seit 2017 Präsident des Lutherischen Weltbundes, einer weltweiten Gemeinschaft von 148 Kirchen mit fast 76 Millionen Mitgliedern. Empfangen wurde er zum Auftakt vom württembergischen Landesbischof und deutschen LWB-Vorsitzenden Frank Otfried July.