Hannover (epd). Niedersachsens Sozialministerin Daniela Behrens (SPD) hält die Prävention von islamistischer und salafistischer Radikalisierung weiterhin für eine wichtige Aufgabe. „Wir brauchen eine nicht nachlassende Aufmerksamkeit für das Thema“, sagte Behrens am Donnerstag in Hannover bei der Präsentation einer Zwischenbilanz der 2015 unter Federführung des Sozialministeriums gestarteten Beratungsstelle „beraten e.V.“.
Seit seiner Gründung vor sieben Jahren hat der Verein nach Angaben des Ministeriums rund 380 Anfragen wegen einer möglichen salafistischer Radikalisierung erhalten. Zunächst sei es darum gegangen zu verhindern, dass junge Menschen in Gebiete der Terrormiliz „Islamischer Staat“ ausreisen. Inzwischen habe sich der Fokus hin zu Rückkehrenden aus Syrien und dem Irak verschoben. Ein wichtiges Thema sei auch das Wohl von Kindern aus radikalisierten Familien.
Das Land Niedersachsen unterstützt die Arbeit der Beratungsstelle laut Behrens mit rund 700.000 Euro pro Jahr. Die Ministerin bekräftigte, die Unterstützung solle fortgeführt werden. Die sehr dynamischen Entwicklungen auf diesem Gebiet erlaubten keinen Stillstand. So sei die salafistische Szene in Niedersachsen seit 2015 deutlich gewachsen. Salafisten hängen einer besonders konservativen Auslegung des Islam an.