Blindenmission: Menschen mit Albinismus stärker unterstützen

Blindenmission: Menschen mit Albinismus stärker unterstützen

Bensheim (epd). Die Christoffel-Blindenmission (CBM) ruft zum Welttag des Albinismus am 13. Juni dazu auf, von dem Gendefekt betroffene Menschen in Afrika stärker zu unterstützen. Als „weiße Schwarze“ würden sie in einigen Regionen verfolgt und sogar getötet, teilte die CBM am Dienstag in Bensheim mit. Grund dafür sei der weitverbreitete Irrglaube, dass ihre Körperteile Glück und Reichtum bringen.

Albinismus gehört zu den Erbkrankheiten, die auch von normal pigmentierten Elternteilen weitergegeben werden können, da der Gendefekt rezessiv - also zurücktretend - ist. Er äußert sich durch eine fehlende oder nur eingeschränkte Produktion des Pigments Melanin. Außerdem sind bei vollständigem Albinismus Sehschärfe und räumliches Sehen eingeschränkt.

„Menschen mit Albinismus brauchen unsere besondere Unterstützung“, erklärte CBM-Vorstand Rainer Brockhaus. „In unseren Projekten setzen wir darauf, die Bevölkerung gut aufzuklären. Außerdem sorgen wir dafür, dass die Betroffenen medizinische Hilfe bekommen und in der Schule die gleichen Chancen haben wie alle anderen Kinder auch.“

Die CBM verordne Menschen mit Albinismus in ihren Kliniken spezielle Brillen mit dunklen Gläsern, damit sie weniger geblendet werden und besser sehen. Außerdem erhielten sie Mützen und Sonnencreme, um ihre empfindliche Haut zu schützen.

Die CBM fördert seit mehr als 110 Jahren Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern und versucht, gesellschaftliche Barrieren abzubauen. Im vergangenen Jahr unterstützte sie rund 460 Projekte in 48 Ländern.