"Sea-Watch 3" rettet fast 150 Flüchtlinge in Seenot

"Sea-Watch 3" rettet fast 150 Flüchtlinge in Seenot

Frankfurt a.M. (epd). Die Besatzung der „Sea-Watch 3“ hat am Freitag 148 Geflüchtete im Mittelmeer aus Seenot gerettet. 99 Menschen seien aus einem Schlauchboot, weitere 49 Menschen aus einem Holzboot an Bord geholt worden, teilte die Organisation Sea-Watch mit. Damit seien 222 Menschen aus vier Rettungen in weniger als 24 Stunden auf dem Schiff.

Am Donnerstag hatte die Crew in zwei Einsätzen 74 Geflüchtete an Bord geholt. Die Organisation Alarm Phone, die eine Hotline betreibt, hatte die Behörden und Sea-Watch über die Notfälle informiert.

Im Mittelmeer gibt es keine staatlich organisierte Seenotrettungsmission. Lediglich die Schiffe privater Organisationen halten Ausschau nach in Not geratenen Flüchtlingen und Migranten. Immer wieder dauert es viele Tage, bis die italienischen Behörden den Rettungsschiffen einen Hafen zuweisen. Malta gibt seit Jahren keine Erlaubnisse mehr. Zuletzt hatten die „Aurora“ von Sea-Watch und die „Ocean Viking“ von SOS Méditerranée Flüchtlinge aus Seenot gerettet und nach Italien gebracht.

Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn dieses Jahres bislang knapp 800 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Die Organisationen weigern sich, die Überlebenden nach Libyen zu bringen, von wo aus viele Flüchtlinge in See stechen, weil ihnen dort Folter und andere Menschenrechtsverletzungen drohen.