Potsdam-Institut: Armut bekämpfen und Umwelt schützen

Potsdam-Institut: Armut bekämpfen und Umwelt schützen

Potsdam (epd). Armutsbekämpfung und ein besserer Schutz von Natur und Klima sind nach einem neuen Bericht des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) nur gemeinsam zu erreichen. Entwicklungsziele wie weniger Armut und sichere Lebensmittelversorgung sind laut der am Donnerstag veröffentlichten Analyse mit einer Stabilisierung des Klimas verbunden.

„Entweder wir zahlen für die Schäden an Klima und Natur, und damit letztendlich auch für menschliches Leid. Oder wir zahlen für die Lösungen“, erklärte PIK-Direktor Ottmar Edenhofer. Modellrechnungen zeigten die Chancen einer starken und umfassenden Klima-, Umwelt- und Sozialpolitik auf. In Ländern wie Indien könne ein CO2-Preis einen guten Teil der Mittel aufbringen, die für das Erreichen der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung nötig seien.

„Wenn wir die Erde aufheizen und die Natur zerstören, gefährdet das ganz direkt unseren Wohlstand und unsere Lebensgrundlagen, und besonders stark sind die Ärmeren bei uns und weltweit betroffen“, erklärte der Mitautor der Studie Björn Sörgel. Klimafolgen wie Wetterextreme oder Folgen der Naturzerstörung erhöhten die Risiken für Landwirtschaft, Lebensmittelpreise, Ernährung und Gesundheit.

Umgekehrt könnten das Bepreisen des CO2-Ausstoßes und der Abbau der Subventionierung fossiler Brennstoffe die Emissionen mindern und Einnahmen erzeugen, hieß es. Diese könnten für Direktzahlungen an die Menschen als Ausgleich für steigende Energie- und Nahrungsmittelpreise verwendet werden. In Deutschland würde dies zu einem Netto-Gewinn für die ärmere Bevölkerungshälfte führen.