Frankfurt a.M. (epd). Die Besatzung der „Sea-Watch 3“ hat am Donnerstag 49 Menschen aus einem Schlauchboot im Mittelmeer gerettet. Die Organisation Alarm Phone, die eine Notrufnummer für Geflüchtete in Seenot betreibt, habe die Behörden und die Crew über den Notfall informiert, erklärte Sea-Watch. Die Geretteten würden medizinisch versorgt.
Im Mittelmeer gibt es keine staatlich organisierte Seenotrettungsmission. Lediglich die Schiffe privater Organisationen halten Ausschau nach in Not geratenen Flüchtlingen und Migranten. Immer wieder dauert es viele Tage, bis die italienischen Behörden den Rettungsschiffen einen Hafen zuweisen. Malta gibt seit Jahren keine Erlaubnisse mehr. Zuletzt hatten die „Aurora“ von Sea-Watch und die „Ocean Viking“ von SOS Méditerranée Flüchtlinge aus Seenot gerettet und nach Italien gebracht.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn dieses Jahres schon rund 800 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Die Organisationen weigern sich, die Überlebenden nach Libyen zu bringen, von wo aus viele Flüchtlinge in See stechen, weil ihnen dort Folter und andere Menschenrechtsverletzungen drohen.