Speyer (epd). Markus Magin ist nun offiziell neuer Generalvikar des Bistums Speyer. Der 57-jährige katholische Theologe wurde am Mittwoch von Bischof Karl-Heinz-Wiesemann als sein Stellvertreter und Verwaltungschef des Bistums bei einem Gottesdienst im Speyerer Dom in sein Amt eingeführt. Der bisherige Regens des Priester- und Pastoralseminars St. German in Speyer ist bereits seit 13. Mai Nachfolger des ehemaligen Generalvikars Andreas Sturm (47). Dieser hatte aus Kritik an mangelnden Reformfortschritten in der katholischen Kirche seine Ämter niedergelegt und war als Priester zur Altkatholischen Kirche gewechselt.
Magin kündigte an, den Weg innerkirchlicher Reformen gemeinsam mit dem Bischof und der Diözesanversammlung weitergehen zu wollen. Ein besonderes Augenmerk wolle er auf die Prävention von sexuellem Missbrauch und die Begleitung von Betroffenen im Bistum legen, das knapp 500.000 Kirchenmitglieder zählt. Sein Ziel sei es auch, unterschiedliche Gruppierungen und Interessen in der „tief zerrissenen“ katholischen Kirche zusammenzuführen und verbindend zu wirken, sagte der Generalvikar. In seinem Amt wolle er eng mit den Laien zusammenarbeiten und sich weiter für einen höheren Anteil an Frauen in kirchlichen Leitungspositionen einsetzen.
Offen zeigte sich Magin bei der Frage der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare und der Priesterweihe von Frauen. Beides sei theologisch begründbar, könne aber nur in Abstimmung mit Weltkirche und dem Vatikan erreicht werden. Sein Vorgänger Andreas Sturm hatte mit der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare und seinem Appell für Frauen im Priesteramt für Aufsehen in der katholischen Kirche gesorgt.
Magin, der in Innsbruck und München studierte, war 2009 zum Chef des Priesterseminars berufen worden. Zuvor war er 2008 Leiter des Pfarrverbandes Neustadt an der Weinstraße.