Köln (epd). Für die nach Deutschland geflohenen ukrainischen Kinder und Jugendlichen werden einer Studie zufolge zusätzlich rund 13.500 Lehrkräfte und 11.400 Erzieherinnen benötigt. Wenn die aktuellen Betreuungsbedingungen beibehalten werden sollen, müssten für Schülerinnen und Schüler der fünften bis zehnten Klassen bundesweit 4.000 neue Klassen gebildet werden, wie aus der am Montag in Köln veröffentlichten Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft hervorgeht. Allein hierfür wären rund 7.000 Lehrkräfte notwendig.
In der Studie wird angenommen, dass die geflüchteten Familien das Betreuungsangebot der Kindertagesstätten im gleichen Umfang nutzen wie Familien in Deutschland bisher. Bei der aktuellen Flüchtlingsbewegung würden demnach zusätzlich rund 49.000 Kinder eine Kita besuchen.
Setze man den bisherigen Personalschlüssel an, würden somit 11.400 zusätzliche Betreuungskräfte benötigt, hießt es in der Studie. „Schulen, Kindertagesstätten und auch die Politik müssen sich auf diesen zusätzlichen Personalbedarf einstellen und Maßnahmen zur Bewältigung dieser Herausforderung entwickeln“, sagte Studienautor Wido Geis-Thöne. „Rentner könnten etwa vorübergehend an Schulen oder Kitas zurückkehren oder es könnten geflüchtete Erwachsene mit entsprechender Qualifikation angestellt werden.“
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat nach den Angaben bisher rund 5,9 Millionen Menschen zur Flucht gezwungen. Rund 610.000 von ihnen sind bisher in Deutschland registriert. Dabei handelt es sich vor allem um Frauen und Kinder.