Dresden (epd). Der sächsische Ausländerbeauftragte Geert Mackenroth warnt vor einem Wohlstandsverlust durch fehlende Zuwanderung. „Zuwanderung muss in Sachsens Gesellschaft grundverankert werden, sonst verarmen wir nicht nur wirtschaftlich, sondern auch menschlich“, appellierte der CDU-Politiker am Freitag in Dresden. Die teilweise negative Grundeinstellung mancher Menschen gegenüber Ausländern sei in Sachsen leider in viel zu vielen Situationen noch ausgeprägt. Das müssten ausländische Mitbürger in ihrem Alltag erleben.
Nach einer Prognose der Staatsregierung werde Sachsen bis 2030 über acht Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung verlieren. Allein altersbedingt verlören sächsische Unternehmen bis 2030 rund 180.000 Arbeitskräfte. Aktuell hätten sächsische Firmen etwa 100.000 freie Stellen. Zugleich seien in Sachsen nur 6,5 Prozent der Beschäftigten Ausländer im Vergleich zu 13,4 Prozent im bundesweiten Durchschnitt, sagte Mackenroth.
Er sprach von „alarmierenden Zahlen“. Langsam müsse jeder begreifen, dass in Sachsen Fachkräfte fehlen. „Wir brauchen in allen Branchen gebündelte Initiativen von Staat, Gesellschaft, Industrie und Handwerk zur Anwerbung ausländischer Fachkräfte, um unseren Wohlstand zu sichern“, sagte der Ausländerbeauftragte.
Es gehe dabei nicht nur um Hilfskräfte, sondern um gut ausgebildete Fachkräfte für die mittelständischen Unternehmen, es gehe um Service, Handwerk und Dienstleistungen: „Es geht um Menschen, die hier mit ihren Familien ankommen müssen. Es geht um rasche Integration, Normalität im menschlichen Umgang.“