Stuttgart (epd). In Stuttgart beginnt an diesem Mittwoch der 102. Deutsche Katholikentag. Unter dem Leitwort „leben teilen“ will das Christen-Forum fünf Tage lang die großen Zeitthemen wie Klimawandel, Flucht und globale Sicherheit diskutieren. Auch der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die europäische Friedensordnung sind laut Veranstaltern ein zentrales Thema des Treffens: Der Krieg in der Ukraine stelle die europäische Friedensordnung vor große Herausforderungen. Zum Eröffnungsgottesdienst am 25. Mai wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schlossgarten erwartet.
Unter dem Titel: „Die Ukraine - Europas klaffende Wunde“ wollen am Samstag der Politikwissenschafter Carlo Masala und der Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, über Putins Angriffskrieg und die Folgen" diskutieren. Bei Podien am Freitag geht es um die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Sicherheit Europas und ob der Krieg in der Ukraine auch eine Zeitenwende für die Ökumene ist.
Auch Ausstellungen in der Stiftskirche und eine größere Anzahl weiterer Kulturveranstaltungen beschäftigen sich den Angaben zufolge mit der Ukraine. Am Freitag ruft der Katholikentag unter dem Motto „Leben teilen heißt Trauer und Hoffnung teilen“ zur Teilnahme an einer Friedenskundgebung im Oberen Schlossgarten auf.
Auf dem Katholikentags-Programm stehen zudem die laufende Kirchenreform Synodaler Weg und der Missbrauchsskandal. Aus dem politischen Berlin haben sich zum Austausch neben Steinmeier Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir sowie Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (beide Grüne) angekündigt. Teilnehmen werden zudem Ex-Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und Baden-Württembergs Ministerpräsident, der bekennende Katholik Winfried Kretschmann (Grüne).
Zum letzten Katholikentag im nordrhein-westfälischen Münster im Mai 2018 kamen nach Angaben der Veranstalter 50.000 Dauergäste und 25.000 Tagesteilnehmer. In Stuttgart gehen die Organisatoren nach eigenen Angaben von einer Besucherzahl von bis zu 30.000 Menschen aus. Diese erwartet in der baden-württembergischen Landeshauptstadt ein umfangreiches Kulturprogramm: Konzerte, Kino, Tanz, Kunst und Literatur, Ausstellungen, Kabarett und Theater - mehr als 200 Veranstaltungen laden auf dem Katholikentag laut Veranstaltern „zum Erleben und Staunen ein“. Mehr als 100 Bands, Chöre und Einzelkünstlerinnen und Künstler seien ausgewählt worden.
Der Schlussgottesdienst am 29. Mai steht unter dem Leitwort „Sie sollten alle eins sein - damit die Welt erkennt!“. Daran nehmen der Limburger Bischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, und der gastgebende katholische Bischof Gebhard Fürst (Rottenburg/Neckar) teil. Der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag in Nürnberg findet im kommenden Jahr statt, der 103. Deutsche Katholikentag ist vom 29. Mai bis 2. Juni 2024 in Erfurt geplant.