Frankfurt a.M. (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat ihre liberale Haltung zum Umgang mit Homosexualität bekräftigt. Sie lehne jede Form der Diskriminierung aufgrund einer sexuellen Orientierung oder Identität aus theologischen und ethischen Gründen ab, heißt es auf dem EKD-Instagram Account: „Das gilt unabhängig von allen Gerichtsurteilen.“ Alle Menschen, auch „Mitglieder der LGBTQI+Community sind dazu berufen, ihre Partnerschaft vom biblischen Liebesgebot her zu gestalten“.
Am Freitag hatte das Bremer Landgericht den evangelischen Pastor Olaf Latzel vom Vorwurf der Volksverhetzung freigesprochen. Das Gericht sah es nicht als erwiesen an, dass sich der 54-jährige streng konservative Pastor der Bremer St.-Martini-Gemeinde in einem auf Youtube veröffentlichten Eheseminar homosexuellenfeindlich und volksverhetzend geäußert hat.
Das Amtsgericht der Hansestadt hatte Latzel für seine Worte im November 2020 noch zu einer Freiheitsstrafe von drei Monaten verurteilt, umgewandelt zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu je 90 Euro. Latzel hatte zu Beginn der Berufung betont, er habe sich gegen Homosexualität und Gender-Mainstreaming gestellt, nicht aber gegen homosexuelle Menschen. Er sehe sich an das Wort Gottes gebunden, das Homosexualität verurteile.
In einem anderen Verfahren vor dem Amtsgericht Köln ist am Freitag das Volksverhetzungs-Verfahren gegen den polnischen Priester Dariusz Oko gegen eine Zahlung von 3.000 Euro eingestellt worden. Er hatte homosexuelle Priester in der katholischen Kirche in einem Artikel unter anderem als „Krebsgeschwür“ und „Parasiten“ verunglimpft. Das Amtsgericht hatte deshalb bereits im vergangenen Jahr einen Strafbefehl über 4.800 Euro gegen ihn verhängt. Dagegen hatte Oko Einspruch eingelegt (Az.: 535 Cs 127/21).