Speyer (epd). Die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst hat das Aussetzen von Gottesdiensten zu Beginn der Corona-Pandemie verteidigt. Der Schutz des von Gott geschenkten Lebens habe an erster Stelle gestanden, „weil es unserem Glauben entspricht“, sagte Wüst am Mittwoch in ihrem Bericht vor der digital tagenden pfälzischen Landessynode. Die Kirche müsse sich allerdings den Vorwurf gefallen lassen, während der Pandemie nicht genug für jene Menschen in Krankenhäusern und Altenheimen dagewesen zu sein, die ohne die Begleitung Angehöriger starben. In dieser Frage habe die Kirche einen Lernprozess durchgemacht.
Die Kirchenpräsidentin sprach sich zudem für die Unterstützung der Ukraine aus. Sie zolle allen Menschen Respekt, die sich für Ukrainerinnen und Ukrainer engagierten. Bei militärischer Hilfe stehe jedoch immer das Risiko einer Eskalation im Raum. „Wir befinden uns auf einer Gratwanderung, auf der keine Entscheidung ohne Schuld zu haben ist.“ Langfristig könne nur Deeskalation das Ziel sein. „Waffen können nie Grundlage für echten Frieden sein“, sagte die Theologin.