Genf (epd). Der Weltkirchenrat befürchtet eine humanitäre Krise nach dem Corona-Ausbruch in Nordkorea. Mit Blick auf eine weitgehend ungeimpfte nordkoreanische Bevölkerung und ohne entsprechende medizinische Hilfsmittel sei das „Risiko einer beispiellosen Todesrate sehr hoch“, erklärte der amtierende Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Ioan Sauca, am Dienstag in Genf.
Der Corona-Ausbruch verstärke die bereits existierende humanitäre Krise, vor allem was die Nahrungsmittelknappheit in dem asiatischen Land angeht, fügte Sauca hinzu. Er verwies auf Berichte von bislang rund 30 Todesfällen und rund 1,2 Millionen Verdachtsfällen an Infizierten.
Der Weltkirchenrat drängte die internationale Gemeinschaft zur schnellen Hilfe. Vor allem neu entwickelte antivirale Medikamente wie Paxlovid und andere medizinische Hilfen müssten rasch bereitgestellt werden, so der rumänische orthodoxe Theologe Sauca. Zudem sei auch die Lieferung von Nahrungsmitteln an Nordkorea dringend nötig.
Der Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von 352 Kirchen aus mehr als 120 Ländern, die weltweit über 580 Millionen Christinnen und Christen vertreten. Die katholische Kirche ist kein Mitglied.