Malmö, Hannover (epd). Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, hat gefordert, ehrlich über eine neue Struktur der Kirche für die Zukunft nachzudenken. „Was wäre, wenn wir uns als digitale Organisation verstehen würden, deren Unique Sellingpoint ein größeres Netz an physischen Gemeinschaften wäre“, sagte Heinrich am Dienstag bei einer Konsultation mit der Schwedischen Kirche und der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Finnland nahe dem schwedischen Malmö laut Mitteilung der EKD.
Der digitale Raum sei ein Raum, der gestaltet werden müsse, in dem Kontakte und Beziehungen über die lokalen und regionalen Grenzen hinaus geknüpft werden müssten. Christinnen und Christen sollten dort Inspirationen für ihren Glauben suchen und finden, sagte sie. Die Konsultation der drei Kirchen, die am Sonntag begonnen haben, dauern noch bis Mittwoch an. Nach 2018 ist es das zweite Mal, dass sie sich zu einer gemeinsamen Konsultation treffen.
Der bayerische Landesbischof und frühere Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, sagte, dass die Erfahrungen während der Corona-Pandemie in den drei Ländern sehr ähnlich gewesen seien. „Die digitalen Möglichkeiten der Kommunikation und der gottesdienstlichen Gemeinschaft haben uns in der Pandemiezeit in vielfältiger Weise miteinander in Kontakt gebracht und auch Menschen erreicht, die sonst eher in Distanz zur Kirche leben“, sagte er. „In unseren Diskussionen ist deutlich geworden, dass digitale und analoge Kommunikation nicht gegeneinander ausgespielt werden darf.“