Berlin, Lima (epd). Vier Monate nach der Ölpest vor der Küste Perus hat die Verbraucherschutzbehörde des Landes von dem spanischen Ölkonzern Repsol und weiteren Unternehmen 4,5 Milliarden US-Dollar Entschädigung verlangt. Die Behörde des südamerikanischen Landes reichte am Samstag (Ortszeit) Zivilklage vor dem Obersten Gericht in der Hauptstadt Lima ein, wie die Tageszeitung „La República“ berichtete. Darin werden drei Milliarden Dollar Entschädigung für die verursachten Umweltschäden sowie 1,5 Milliarden als Wiedergutmachung für die betroffenen Menschen gefordert. In der Klage genannt sind neben Repsol eine weitere spanische Firma sowie ein italienisches und drei peruanische Unternehmen.
Mitte Januar waren beim Entladen eines Tankers an einer Repsol-Raffinerie rund 6.000 Barrel Öl ausgelaufen. Das Unglück sei durch hohe Wellen nach einem Vulkanausbruch im Südpazifik ausgelöst worden, hatte Repsol erklärt. Das Energieunternehmen warf der Regierung Perus vor, keine Tsunami-Warnung herausgegeben zu haben und wies Entschädigungszahlungen zurück.
Durch das ausgelaufene Öl waren rund 18.000 Quadratkilometer geschützter Gebiete mit einer Vielzahl von Vögeln und Pflanzen verschmutzt. Viele Tiere starben. Die Behörden sperrten drei Strände in der Nähe der Stadt Ventanilla, nördlich der Hauptstadt Lima. Die peruanische Regierung rief in der Region den Klimanotstand aus.