Hannover (epd). Die meisten Bundesländer gewähren ihren Schülerinnen und Schülern aufgrund der Corona-Pandemie Erleichterungen bei den derzeit zum Teil noch laufenden Abiturprüfungen. Sie sollen die pandemiebedingten Nachteile wie Unterrichtsausfall, Wechselunterricht und Quarantänezeiten ausgleichen, berichtete das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Samstag) unter Berufung auf eine eigene Umfrage unter allen deutschen Kultusministerien. In den meisten Ländern erhielten die Abiturienten 30 Minuten mehr Zeit für das Ablegen der Prüfungen. Einzig Niedersachsen räumte gar keine erweiterte Prüfungszeit ein.
In Thüringen bekommen die Schüler dem Bericht zufolge sogar 45 Minuten mehr Zeit für die Mathematik-Prüfung, in anderen Fächern ebenfalls 30 Minuten. In Rheinland-Pfalz gibt es dagegen lediglich zusätzliche fünf Minuten für die Vorbereitungszeit bei den mündlichen Prüfungen.
In Niedersachsen, wo die schriftlichen Prüfungen bereits abgeschlossen sind, hatten Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte jüngst die Mathematik-Prüfung scharf kritisiert. Die Aufgaben seien zu kompliziert, die Zeit sei zu knapp bemessen gewesen.
Eine weitere Erleichterung bei den diesjährigen Abiturprüfungen: In fünf der 16 Bundesländer wurden Pflichtaufgaben verringert oder die Lehrkräfte bekamen zusätzliche Aufgaben, aus denen sie auswählen konnten. Dazu zählte auch Niedersachsen. Damit soll sichergestellt werden, dass nur der Unterrichtsstoff in der Prüfung bearbeitet werden muss, der auch tatsächlich im Unterricht durchgenommen wurde.
Darüber hinaus haben Thüringen und Hamburg die Abiturprüfungen so weit wie möglich an das Ende des Schuljahres geschoben, um Abiturientinnen und Abiturienten mehr Zeit zum Lernen zu geben. In den anderen 14 Bundesländern wurde an den regulären Prüfungszeiten festgehalten.