Hamm (epd). Mit einer bundesweiten Aktionswoche macht die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) von Samstag an auf Risiken des Alkoholkonsums aufmerksam. Der Bundesbeauftragte für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert, mahnte als Schirmherr der Aktionswoche die Bürgerinnen und Bürger, ihre eigenen Trink-Gewohnheiten zu überprüfen. In der Pandemie seien aus ein oder zwei Gläsern Wein oder Bier häufig drei oder vier geworden. Doch Alkohol sei keine Selbstverständlichkeit, sagte Blienert.
Das Motto der diesjährigen Aufklärungskampagne lautet „Wie ist deine Beziehung zu Alkohol?“, wie die Hauptstelle am Freitag in Hamm mitteilte. Schwerpunktthema der achten Auflage der Aktionswoche Alkohol ist die Sucht-Selbsthilfe. Bis zum 22. Mai bieten Fachleute und Freiwillige aus der Suchthilfe, Suchtprävention und Selbsthilfe Veranstaltungen vor Ort und online an. Die Aktionswoche Alkohol findet unter Federführung der DHS in der Regel alle zwei Jahre statt, pandemiebedingt geschah dies zuletzt 2019.
Alkohol sei als Zellgift für viele körperliche Erkrankungen verantwortlich, unabhängig davon, ob jemand abhängig sei, erklärte der DHS-Vorstandsvorsitzende Norbert Scherbaum. Der Mediziner und Suchtforscher an der Universität Duisburg-Essen riet dazu, möglichst wenig oder gar keinen Alkohol zu trinken. Tage ohne Alkoholkonsum seien auch bei geringen täglichen Trinkmengen „gut für die Gesundheit“. Mitorganisiert wird die diesjährige Aktionswoche durch den Sucht-Selbsthilfeverband Blaues Kreuz Deutschland.