Bremen (epd). Unter dem Motto „You Can't Pray the Gay Away“ wollen Menschen aus der queeren Community am Freitag mit Regenbogenfahnen und Trillerpfeifen vor dem Bremer Landgericht gegen Pastor Olaf Latzel demonstrieren. Der Theologe der evangelischen Bremer St.-Martini-Gemeinde steht in einem Berufungsverfahren vor Gericht. In erster Instanz hatte ihn das Amtsgericht der Hansestadt wegen homophober Volksverhetzung zu einer Geldstrafe verurteilt. Dagegen wehrt sich der 54-Jährige. Am Freitag ist in dem Berufungsverfahren der zweite Verhandlungstag angesetzt.
Latzel habe Queers als „Verbrecher“ und Homosexualität als „Degenerationsform von Gesellschaft“ bezeichnet, heißt es in einem Post auf Facebook. Das Problem sei nicht, dass Leute wie Latzel menschenfeindliche Typen seien - „quasi Ausrutscher oder gar Einzeltäter“. Latzel sei die Gallionsfigur einer ganzen Bewegung rechter politischer evangelikaler Christinnen und Christen und vertrete deren menschenfeindliche Werte.
Die Queerlobby wolle dem entgegentreten, ist auf Facebook zu lesen: „Wir treten ein für eine offene Gesellschaft, in der kein Platz ist für religiösen Fanatismus, Faschismus und Queerfeindlichkeit.“
Dem Aufruf zur Demonstration ab 9 Uhr schloss sich auch die Linken-Fraktion in der Bremischen Bürgerschaft an. Die rassistische und queerfeindliche Haltung, die immer wieder aus den Äußerungen Latzels hervorgehe, sei inakzeptabel, sagte die queerpolitische Sprecherin Maja Tegeler.
