Berlin (epd). Angesichts des Ukraine-Krieges dringen „Brot für die Welt“ und die Klima-Allianz auf eine schnellere Energiewende. Die Bundesregierung müsse sicherstellen, dass die Abkehr von russischen Energieträgern zu einer Beschleunigung der Energiewende führe, forderten das evangelische Hilfswerk und das zivilgesellschaftliche Bündnis zum Auftakt des Deutschen Klimatages am Donnerstag in Berlin. Die aktuelle Hitzewelle in Indien und Pakistan zeige erneut die Dringlichkeit.
Bei der Eröffnung der Konferenz kritisierte der Referatsleiter für Nachhaltigkeit und Wirtschaft bei „Brot für die Welt“, Joachim Fünfgelt, dass die Folgen des Klimawandels zu wenig Aufmerksamkeit bekämen. Die jüngsten Berichte des Weltklimarates seien „völlig untergegangen“. Dabei würden die Folgen der Erderwärmung gerade in armen Ländern immer spürbarer. „Mit jedem weiteren zehntel Grad wird die Welt ein Stück ungerechter“, sagte er mit Blick auf die Dürre in Ostafrika und die Überschwemmungen in Südafrika.
Derweil mahnte die Generalsekretärin des Sachverständigenrates für Umweltfragen, Julia Hertin, eine positive Vision für eine effektivere Klimapolitik an. Viele Menschen spürten, dass es so nicht weitergehe, aber es fehle ein attraktives Ziel für den klimafreundlichen Umbau der Gesellschaft, sagte sie. Mit dem Begriff „sozial-ökologische Transformation“ etwa könnten viele Menschen nichts anfangen. Auch die Wissenschaft habe zu wenig darüber nachgedacht. Der Sachverständigenrat berät die Bundesregierung seit 1972 in der Umweltpolitik.
Der Klima-Allianz gehören nach eigenen Angaben mehr als 140 Organisationen an. Das Bündnis setzt sich für eine ambitioniertere und sozial gerechtere Klimapolitik ein. Bei dem gemeinsam mit „Brot für die Welt“ organisierten Deutschen Klimatag diskutierten Fachleute und politische Vertreter unter anderem zu den Themen Mobilität, Energie und Industrie. Die Konferenz stand unter der Motto „Mehr Klimaschutz und Gerechtigkeit wagen!“.