Karlsruhe (epd). Prominente Kirchenvertreter haben dem früheren badischen Landesbischof und Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Klaus Engelhardt, zum 90. Geburtstag gratuliert. Die Ratsvorsitzende der EKD, Präses Annette Kurschus, würdigte Engelhardt am Mittwoch als einen „Meister des Dialogs sowohl in der konfessionellen Ökumene wie auch in interreligiösen Begegnungen mit Menschen muslimischen Glaubens“. Er stehe für einen liberalen und weltoffenen Glauben, den er „theologisch leidenschaftlich und zugleich feinsinnig und gesprächsfähig“ vertrete.
Die Glückwünsche von Kurschus überbrachte Kirchenamtspräsident Hans-Ulrich Anke (Hannover) bei einem Empfang am Mittwoch in Karlsruhe. Er würdigte Engelhardt als „zugewandten, klugen, leidenschaftlichen und feinsinnigen Theologen“, dessen „geistliche Ausstrahlungskraft“ weit über die Kirche hinaus reiche. Engelhardt sei es immer wieder gelungen, Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen, auch in strittigen Themen. Exemplarisch nannte Anke die Militärseelsorge, die Friedensethik, den konfessionellen Religionsunterricht und Fragen des Kirchenasyls und der Geschlechtergerechtigkeit.
Die badische Landesbischöfin Heike Springhart dankte dem Jubilar für seinen klaren und sensiblen Blick, seine Nachdenklichkeit und „glaubensheiteres Schmunzeln über Gott und die Welt“. Engelhardt verbinde „auf einmalige Weise menschliche Zugewandtheit, theologische Klugheit und wache Zeitgenossenschaft“.
Am Mittwoch wurde Engelhardt 90 Jahre alt. Engelhardt stammt aus einer badischen Pfarrersfamilie und wurde am 11. Mai 1932 in Schillingstadt (Main-Tauber-Kreis) geboren.
Engelhardt studierte evangelische Theologie in Göttingen, Basel und Heidelberg. Von 1966 bis 1980 lehrte er als Professor für Evangelische Theologie und Pädagogik und als Rektor an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg. Von 1980 bis 1998 war er Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Baden und zudem von 1991 bis 1997 Ratsvorsitzender der EKD.