Berlin (epd). Die Bundesregierung will einem Bericht zufolge mehr Soldaten als bisher für die UN-Mission im westafrikanischen Krisenland Mali bereitstellen. Nach einem Entwurf für das neue Mandat, über den das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Mittwoch) berichtet, soll die Obergrenze für die Zahl deutscher Blauhelme in dem westafrikanischen Land von 1.100 auf 1.400 erhöht werden. Das Kabinett will am Mittwoch über den Entwurf beraten. Der Mali-Einsatz ist auch ein Tagesordnungspunkt im Bundestag.
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestages, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), erklärte dem Bericht zufolge, Deutschland behalte sich jedoch vor, das Mandat anzupassen, wenn nicht verlässlich dafür Sorge getragen werde, dass „die wichtigen Fähigkeiten wie Schutz aus der Luft, Betrieb des Flughafens in Gao und der Rettungskette, die bis dato von Frankreich gewährleistet wurden, garantiert“ würden.
Vergangene Woche hatte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) bereits angekündigt, dass Deutschland an der UN-Blauhelm-Mission Minusma festhalten wolle, wenn die Sicherheit der Soldatinnen und Soldaten gewährleistet sei. Der EU-Ausbildungseinsatz EUTM, an dem die Bundeswehr ebenfalls beteiligt ist, soll hingegen in Mali eingestellt werden. Die Bundesregierung will stattdessen die Ausbildungsmission „Gazelle“ im Niger fortführen. Dort waren zuletzt schon rund 200 der insgesamt 300 deutschen Soldaten der EUTM-Mission eingesetzt.