Deutscher Fürsorgetag: Familienministerin würdigt den Sozialstaat

Deutscher Fürsorgetag: Familienministerin würdigt den Sozialstaat

Essen (epd). Die neue Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) will die soziale Sicherheit in Deutschland stärken. Als Maßnahmen dazu nannte sie bei der Eröffnung des 82. Deutschen Fürsorgetages am Dienstag in Essen unter anderem den Kampf gegen die Kinderarmut, einen besseren Kinderschutz und Maßnahmen gegen die Verarmung im Alter. „Ohne den Sozialstaat gäbe es unsere Gesellschaft in dieser Form nicht“, sagte sie laut Manuskript in ihrer Rede. Sozialstaat und der Zusammenhalt in der Gesellschaft seien „zwei Seiten derselben Medaille“.

Wie wichtig der gesellschaftliche Zusammenhalt sei, habe die Aufnahme der Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland in den vergangenen Wochen gezeigt, betonte Paus. Die Aufnahme von bislang mehr als 600.000 Menschen aus dem Land sei durch „eine überwältigende Fürsorge und Hilfsbereitschaft“ der Menschen möglich geworden.

Zugleich fordere der Ukraine-Krieg im Verbund mit dem Klimawandel und den Folgen der Corona-Pandemie „die Stabilität und Widerstandsfähigkeit unserer Demokratie heraus“, sagte Paus. Wie robust und widerstandsfähig die Gesellschaft gegenüber äußeren Krisen sei, messe sich „an ihrer Stärke im Innern“.

Der Deutsche Fürsorgetag dauert bis zum Donnerstag und steht in diesem Jahr unter dem Motto „Der Sozialstaat sichert unsere Zukunft - sichern wir den Sozialstaat“. Auf dem größten deutschsprachigen Sozialkongress werden mehr als 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet, wie die Veranstalter mitteilten. So wird am zweiten Tag des Kongresses auch die Frage diskutiert, wie die Flüchtlinge aus der Ukraine integriert werden können. In einem moderierten Gespräch gibt die Beauftragte der Bundesregierung für Migration und Flüchtlinge, Reen Alabali-Radovan, dazu Auskunft.

Rund 40 Fachforen stehen auf dem Programm des Kongresses. Dabei geht es unter anderem um den Fachkräftemangel im Sozialwesen, die Lehren aus der Corona-Pandemie oder die Frage, wie man die Bildungschancen für alle verbessern kann.