Berlin (epd). Die in Berlin angemeldeten Versammlungen zum „Tag des Sieges“ der Sowjetunion über Hitler-Deutschland am 9. Mai sind bis zum späten Vormittag ohne Zwischenfälle verlaufen. Bis zu 1.800 Beamte sollten im Tagesverlauf rund 20 angemeldete Versammlungen begleiten, sagte ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zum Schutzauftrag der Polizei gehöre es, ein stilles Gedenken an die im Zweiten Weltkrieg getöteten sowjetischen Soldaten zu ermöglichen.
Die Polizei begleitete und schützte demnach sämtliche Versammlungen, die für Montag im Bereich des Treptower Parks und der Straße des 17. Juni angemeldet waren, wo sich jeweils sowjetische Ehrenmale befinden. Dabei galt laut Polizeisprecher weiterhin an 15 Orten das Verbot, russische oder ukrainische Flaggen zu zeigen.
Der 77. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus und des Kriegsendes 1945 war in Berlin bereits am Vortag mit zahlreichen Gedenkveranstaltungen begangen worden. Traditionell werden am 8. Mai auch Kränze an sowjetischen Ehrenmalen niedergelegt. Der Roten Armee der Sowjetunion gehörten sowohl ukrainische als auch russische Soldaten an.
Vor dem Hintergrund des Ende Februar begonnenen russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hatte die Berliner Polizei diesmal an 15 Gedenkorten für den 8. und 9. Mai unter anderem das Zeigen russischer und ukrainischer Flaggen verboten. Veteranen des Zweiten Weltkriegs und Botschaftsvertreter waren von den Auflagen ausgenommen.
Am 8. Mai 1945 endete mit der bedingungslosen Kapitulation der NS-Wehrmacht der Zweite Weltkrieg in Europa. Russland erinnert traditionell am 9. Mai an das Kriegsende.