Weihbischof: Auf Stimme des Protests von Behinderten hören

Weihbischof: Auf Stimme des Protests von Behinderten hören

Bonn (epd). Zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung hat der Erfurter Weihbischof Reinhard Hauke gefordert, Menschen mit Behinderung und ihren Bedürfnissen mehr Aufmerksamkeit zu widmen. „Hören Sie die Stimme des Protests von Menschen mit Behinderung und jener, die sich um ihr Wohl sorgen“, sagte er laut Mitteilung der katholischen Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstag in Bonn. Hauke ist der Beauftragte der Bischofskonferenz für die Seelsorge für Menschen mit Behinderung.

Hauke erinnerte daran, dass Menschen mit Behinderung von den Auswirkungen der Corona-Pandemie stark betroffen seien. „Während viele von uns sich über die wiedergewonnenen Selbstverständlichkeiten des Alltags freuen dürfen, ist die Lage in den Einrichtungen der Behindertenhilfe nach wie vor besorgniserregend“, betonte der Weihbischof. Vor- und Mehrfacherkrankungen, die eine potenzielle Ansteckung weiterhin zu einem Risiko für Leib und Leben werden ließen oder auch das Gefühl der Angst gerade in Zeiten eines Krieges lasteten vielen Bewohnerinnen und Bewohnern schwer auf der Seele

Wo sich viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Behindertenhilfe in den rund drei Jahren der Pandemie aufopferungsvoll für Menschen mit Behinderung starkgemacht hätten, hätten mittlerweile viele von ihnen entkräftet aufgegeben, erklärte Hauke. Sowohl Beschäftigte als auch Verantwortliche in der Behindertenhilfe beklagten spätestens seit Ausbruch der Pandemie einen Fachkräftemangel. Der Weihbischof mahnte, es gelte, hinzuhören, auch wenn die Stimmen leise seien, ins Gespräch zu kommen, auch wenn die Umstände erschwerend seien und nach den Bedürfnissen zu fragen, die Menschen mit Behinderung äußern.