Magdeburg (epd). In Magdeburg wird an diesem Donnerstag der erste Spatenstich für den Neubau einer Synagoge gesetzt. Dazu wird nach Angaben des Fördervereins „Neue Synagoge Magdeburg“ auch Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) erwartet. Das künftige jüdische Gotteshaus ist der erste Neubau einer Synagoge in der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt seit der Zerstörung des Vorgängerbaus in der NS-Pogromnacht 1938.
Das Bundesland fördert den Neubau mit 2,8 Millionen Euro. Die Gesamtkosten für den Sakralbau belaufen sich der Staatskanzlei zufolge voraussichtlich auf 3,4 Millionen Euro. Das Gotteshaus werde in der Nähe des Standortes der alten Synagoge errichtet. Diese war 1851 fertiggestellt und 1897 auf 1.300 Besucherplätze erweitert worden.
Die gewaltsame Vertreibung von Jüdinnen und Juden aus Magdeburg begann laut Förderverein „Neue Synagoge Magdeburg“ 1938 mit der Expatriierung und Ausweisung jener, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts vor den Pogromen in Osteuropa nach Deutschland geflüchtet waren. Mehr als 100 Menschen waren davon betroffen. Ab 1942 begann dann die systematische Deportation der Magdeburger Jüdinnen und Juden in die osteuropäischen Ghettos und Vernichtungslager.